Porsche 924 Team Spitfire Dänemark

Rallye Tag 1

Am Morgen wurde also noch mit unseren Freunden Franziska und Christian gefrühstückt, während Belinda unsere Windschutzscheibe mit einer “Lotus-Perleffekt-Tinktur” einrieb, da unsere Scheibenwischer – gelinde gesagt – der letzte Rotz sind.

Start Baltic Sea Circle 2014Pünktlich um 10h brachen wir dann auf in Richtung St. Pauli Strandbar zum Startpunkt. Der Wagen lief prima und sowohl Belinda und mir war die Anspannung förmlich an der Nasenspitze abzulesen. Am Startplatz angekommen wurden wir zu unserem Platz verwiesen, wo bereits Kasten Bier stand – die erste Rallye Challenge: transportiere den Kasten Bier zur Party an den Lofoten – und uns und unseren bereits vollgepackten Rallye Porsche 924 vor das erste Problem stellte. Aber wir wären nicht Team Spitfire, wenn wir nicht auch das hinbekommen hätten (halben Kasten an ein anderes Team gespendet + die restlichen 10 Flaschen OHNE Kasten im Kofferraum verstaut).

Um 12:15 fiel dann der Startschuss. Im Minutentakt starteten die Teams mit ihren teils sehr skurrilen Fahrzeugen. Unser Porsche hatte im Starterfeld übrigens bereits eine gewisse Berühmtheit erlangt – anscheinend haben wohl doch einige Teams zuvor unseren Blog gelesen. Jedenfalls wurden wir mehrfach darauf angesprochen, ob die Karre denn jetzt endlich fährt. Kurz nach13:30 konnten wir das dann auch gleich beweisen: Als der Startschuss für das Team Spitfire mit der Nummer 119 fiel!

Ab nun waren GPS verboten. Autobahn war am ersten Tag jedoch noch ausdrücklich erlaubt um möglichst schnell bis nach Skandinavien zu kommen. Aber finden mal als nicht ortskundiger in Hamburg die richtige Autobahn. Und davor bitte noch schnell eine Tankstellen. Wir haben es jedenfalls nicht auf Anhieb geschafft und fuhren erstmal ungewollt Richtung Süden. Irgendwann schafften wir es also umzudrehen und sogar direkt auf dem Weg eine Tankstelle zu Belinda Zahnbürstentauschfinden. Volltanken, Öl, Wasser, Luftdruck, alles prima. Und ganz nebenbei hatte Belinda eine weitere Rallye-Aufgabe erfüllt: Jedes Team bekam eine blaue Büroklammer und musste sie in jedem Tag weitertauschen. Belinda hatte die Büroklammer mittlerweile gegen eine (unbenutzte) Reisezahnbürste mit Zahnpasta eintauschen können.

In unserem Gedanken, wir hätten total den Anschluss verloren trat ich als aufs Gas – und zischte zwischen Hamburg und Flensburg mit mühelosen 170 km/h an ein paar anderen Teams vorbei.

Unser. Porsche. Rennt. Perfekt.

Ab über die dänische Grenze. Von hier an fuhren wir mit etwa 110 km/h -  Geschwindigkeitsbegrenzung größtenteils – weiter, immer Richtung Kopenhagen. Kurz vor der finalen Brücke nach Kopenhagen fuhren Porsche 924 Team Spitfire Dänemarkwir dann in Nyborg hinaus. Es sah auf der Karte nach einem guten Platz für unsere Tages-Aufgabe aus: Die Wikingertaufe, mit beiden Beinen, Armen und dem Kopf im Wasser ein Foto machen. Nyborg stellte sich als unglaublich malerisches kleines Feriennest heraus. Nach unserer Wikingertaufe, bei der Rob von einer Welle erwischt wurde und bis zur *Ähem*-Linie pitschnass war, weilten wir noch ein wenig am windigen aber so typisch dänischen Strand, bevor wir unseren Team Spitfire WikingertaufeWagen gekonnt auf eine Grasstelle davor pilotierten und ein paar Sponsoren und Erinnerungsfotos schossen. Dann klopften wir bei einigen Ferienhäusern an und versuchten unsere Zahnbürste zu tauschen. Bei einem jungen englischen Paar hatten wir schließlich erfolg und tauschten die Zahnbürste gegen ein nagelneues dänisches Buch. Vermutlich ein Krimi. Keine Ahnung. Aber sicher mehr wert als die Büroklammer ;-)

Weiter ging die Reise. Die Autobahn wurde mit der Zeit wirklich dröge. Stellenweise überlegte ich mir, ob ich mit Belinda tauschen sollte, aber sie war gerade so gut im navigieren, da wollte ich nicht stören. An der Maut-Stelle am Ende der Brücke zwischen Kopenhagen und Malmö trafen wir unverhofft auf eine ganze Reihe an Teams, wie etwa die Küstenbengels in ihrem unverschämt coolen Jaguar XJ40. Gemeinsam mit dem Team …und Tschüss und ACME Racing beschlossen wir, die Nacht gemeinsam mit Wild-Campen bei Team Spitfire Tag 1 Nachtlager Ales StenarAles Stenar, direkt am Meer. Und das hatte dann auch traumhaft geklappt. Nun gab es mehr oder weniger gemeinsames Essen, (Lebens-)Geschichten wurden ausgetauscht, Ein Bier, ein Drink und dann ging es auch schon ab ins Bett – morgen wartete ein langer, aufregender Tag! Und so kuschelten wir uns in unsere Schlafsäcke und schliefen gleich ein, zum berauschenden Takt der Wellen, die direkt unter uns zeitlos wogten…

BSC Teams

Der Vorabend der Rallye

Freitag Abend, 19h. Endlich waren wir nach knapp 800 Kilometern in Hamburg angekommen. Unserer Freunde Franziska und Christian erwarteten uns schon und kaum angekommen brachen wir auch wieder auf Richtung Hamburger Hafen, wo wir uns bei Mackevision mit den Mädels vom Team “Chasing Elks” trafen. Es war ein toller und informativer Abend auf der Dachterasse. Die Jungs von Mackevision hatten extra zur Verabschiedung des Teams Chasing Elks, deren Sponsor sie sind, gegrillt und uns auch herzlich dazu eingeladen. Als Highlight kam ein Baltic-Sea-Circle-Rallye-Fahrer vom letzten Jahr vorbei, der mit seinem Skoda eine Katastrophenserie ohnegleichen während der Rallye erlebt hatte. Bei Bier und Geschichten verstrich nur so die Zeit und die Vorfreude wuchs stetig an.

Wir sind jedenfalls bereit: Das Abenteuer kann kommen!

Porsche 924 Rollout 1

Sponsorvorstellung: Warnwürfel

Der …  was?! Warnwürfel. Vielleicht schonmal gehört: Vor einigen Jahren hatte Michael Anders eine geniale Idee. So genial, dass er sogar bei “Deutschlands beste Idee” auf Sat1 den ersten Platz belegte:

Wenn es draußen stürmt, des Nachts, im Schnee oder einfach auch bei schlechter Sicht oder viel Verkehr – und man eine Panne hat – wird das obligatorische Warndreieck oftmals einfach übersehen. Ich meine: da steht dann einfach ein kleines orangenes Ding auf der Straße/Autobahn und wird einfach vom Fahrtwind des nächsten Lasters fortgeweht. Der warnende Effekt jedenfalls ist erst einmal dahin.
Den Warnwürfel jedoch hat man im Auto. Man spannt den etwa einen halben Meter hohen Würfel mit seinen Leuchtfarben einfach auf das Autodach. Rallye Porsche 924 NachtDurch die auffällige Form, Leuchtstreifen und auffällige Farbe wird man schon von der Ferne gesehen. Nun dreht man nur noch die Seite mit dem “Hilfe” oder “!”, je nachdem, was man benötigt, in die Fahrtrichtung und schon ist man selbst sicher und andere Verkehrsteilnehmer gewarnt – oder eben auch alarmiert!

Seither ging der Warnwürfel einen langen Weg bis heute. Sämtliche Zertifizierungen, Tests, Qualitätsnachweise von Fabriken und Fabrikaten, und und und hat er endlich bestanden – und kommt nun endlich schrittweise auf den Markt. Schade eigentlich, dass es so lange gedauert hat – denn die Idee von Michael, inzwischen mit Unterstützung seines Kompagnon Bernd Gold, ist einfach klasse und löst tatsächlich ein lebensgefährliches Problem!

Als Bernd und Michael von unserer Rallye hörten waren sie begeistert: Es war genau das richtige Vehikel, um etwas Aufmerksamkeit für ihr neues Produkt zu generieren, in das sie schon so viele Ressourcen gesteckt hatten. Und zugegeben: Die Wahrscheinlichkeit, dass wir unterwegs eine Panne haben und dann tatsächlich in den “Genuss” der Vorteile des Warnwürfels kämen, ist gar nicht mal so klein. Daher statteten uns die Jungs nicht nur mit einem eigenen Würfel aus, sondern gaben uns gleich noch ein paar mit für weitere Rallye-Teams.

Sicherheit geht eben doch vor – das gilt auch für Rallye-Fahrer! Wir sind jedenfalls froh, die Jungs und ihre Idee unterstützen zu können – und uns dabei etwas sicherer zu fühlen.

Warnwuerfel-logo

Millar Garages Logo

Sponsorvorstellung: Millar Garages

Oder: Wie aus einem “mal eben Zündung einstellen” der Hauptsponsor wurde.

Lisa, Charlie, Oli – sie sind unsere Engel. Ursprünglich wollten wir den Wagen komplett in unserer Garage wieder zurück auf die Straße bringen. Doch die Probleme hatten ja schon mit der verschweißten Bremse begonnen – und wollten dann einfach nicht mehr abreißen…

Aber fangen wir von vorne an. Rob kennt Charlie und Lisa schon länger, nämlich als er 2012 zum ersten Mal in die Werkstatt “Millar Garages” schneite. Oder besser bis kurz davor. Denn eigentlich wollte Rob sich nur nach dem Preis für die Sattlerarbeiten an seinem Millar Garages LogoTriumph Spitfire 1500 erkundigen. Den Tipp, mal bei Millar anzufragen hatte er von einem Bekannten bekommen. Doch knappe 100m vor der Werkstatt brach der Wagen inmitten der Mittagshitze zusammen. Ein kurzer Anruf und schon half Lisa Rob den Wagen in die Werkstatt zu schieben. Charlie kam direkt dazu und machte sich ungefragt an die Arbeit. Rob, der gerade als bettelarmer Student die Arbeitsstunden flattern sah wurde direkt mulmig, aber was wollte er machen? Der Wagen musste da auch wieder weg kommen. Charlie hatte das Problem zwar sofort gefunden – ein kaputter Kondensator – und behoben. Dabei jedoch auch gleich gefühlt 100 neue Probleme ausfindig gemacht. Dennoch: Jetzt war daran erst einmal nicht zu denken. Rob zückte den Geldbeutel, knirschte ob jeden Cents den er gleich verlieren würde und in der Hoffnung, er könnte mit der EC-Karte seines heillos überzogenen Kontos zahlen. Doch auf die Frage nach dem Preis zuckte Charlie nur kurz mit den Schultern: “War ja nur ein Kondensator. 5 Euro. Passt schon.” Rob blieb der Mund offen. DAS war die Werkstatt, nach der sich jeder verzehren musste, es war das Schraubergold, die meistgehütetste Information – DAS war, jedenfalls für Rob, der Start für eine ganze Reihe von Geben und Nehmen.

Wieder daheim stellte Rob nämlich fest, dass Millar Garages eine Webseite fehlte – und Rob machte Webseiten, beziehungsweise die Texte dafür! Bald stand der Deal: Rob schrieb Texte für Millar, wählte Bilder und Fotos aus und organisierte gemeinsam mit dem Designer Florian Campers, der bereits eine Vorlage für die “neue” Millar Garages Homepage gebastelt hatte, dass binnen 2 Monaten eine der wohl hübschesten Werkstatt-Homepages Deutschlands entstand. Im Gegenzug halfen Charlie und Lisa ihm seine Vergaser und sonstigen Wehwehchen am Spitfire einzustellen. Und auch an Robs später hinzugekommenen zweiten Fahrzeug wurde immer wieder mal geschraubt – inzwischen verfasste Rob den einen oder anderen juristisch angehauchten Brief.

Bis zum Porsche Projekt. Charlie sollte sich nur mal die Zündung ansehen, weil der Motor nicht ganz rund lief. Naja. Den Rest kennt Ihr ja schon, bzw. findet ihr hier…

Und so kam es, dass Stunde um Stunde verging, die man gemeinsam verbrachte, Zeit, Geld, Teile und Verbrauchsmaterial investierte bis hin zu dem Punkt, dass man beschloss: Millar Garages sind unverhofft zum Hauptsponsor geworden. Herzlichen Glückwunsch ;-)

P.S.: Als Rob das erste Mal bei Millar Garages ankam hatte Olli noch gar nicht da gearbeitet, sondern erst ein knappes Jahr später. Man verstand sich dennoch von Anfang an prima und dank des Rallye-Porsche hat Olli Blut geleckt und fährt nächstes Jahr selbst bei einer Rallye mit – und diesmal hilft das Team Spitfire ihm!

Millar Garages Logo

Blog- SoulGoods Team Spitfire

Sponsorvorstellung: Soulgoods München

“Michael-und-Sarah”, das sind: Michael und Sarah. Diese beiden herzensguten Menschen haben uns schon so oft und so viel Gutes im Leben getan, wir wissen eigentlich gar nicht, ob oder wie man das vergüten könnte. Michael ist Inhaber von Soulgoods, einem T-Shirt Laden mitten in München Schwabing, einen Katzensprung von der Uni in der Türkenstraße 94. Sarah ist Michaels Verlobte und gleichzeitig seine beste, langjährigste und mit Sicherheit auch fleißigste Mitarbeiterin. Die beiden schmeißen den Laden nun schon seit einigen Jahren und es ist immer wieder ein Genuss sie beim Umgang mit Kunden zu sehen: Sie bringen jedem noch so abstrusen Vorschlag eine Engelsgeduld entgegen und wer brav ist kriegt oftmals sogar ein Bier aufs Haus um das Warten zu versüßen.

Aber was genau macht Soulgoods eigentlich? Nun ja – sie bedrucken T-Shirts. Und zwar absolut individuell! Klar kann man bereits auch geschätzten 5 Millionen selbst gemachter Designs und Sprüchen wählen, aber wer einen USB-Stick mit Datei mitbringt oder gar nur eine Skizze der Idee, dem wird bereits geholfen. Da steht man dann nun im Laden, sucht sich das zu bedruckende Kleidungsstück aus (vom Tanga über T-Shirts bis hin zu Windjacken ist alles vorhanden), wählt Farbe, Textur und die beiden machen dann schon. Zehn Minuten später hat man dann das perfekte T-Shirt fertig in der Hand. Mittlerweile bleibt es aber oft gar nicht mehr bei einem T-Shirt: Die Qualität hat sich derart herumgesprochen, dass ganze Unternehmen ihre Shirts, Hemden und Arbeitskleidung bei Soulgoods bestellen und bedrucken lassen. So ein Kunde kriegt beim Warten dann schon auch mal 2 Bier ;-)

Aber was haben Soulgoods nun konkret für uns getan? T-Shirts? – Falsch! Zum T-Shirt bedrucken braucht man einen Plotter, der die Schriftzüge, Logos und Bilder aus der Druck-Folie stanzt. Und genau diesen haben die beiden natürlich und haben uns deshalb nahezu alle Grafiken auf unserem Auto in stundenlanger Arbeit geplottet, vorbereitet und einfach so in die Hand gedrückt. Sogar die Folie haben sie uns restlos spendiert.

Da bleibt uns nur zu sagen: Danke! :-)

Blog- SoulGoods Team Spitfire

Cockpit Rallye Porsche 924

Letzte Vorbereitungen + Abfahrt nach Hamburg

Sitzen gerade im Wagen nach Hamburg und wollen von der letzten Woche berichten. Nachdem wir Sonntag Nacht noch den Schlauch geflickt hatten ging es am Montag zu Bauernporsche, wo Thomas befand:

“Der Wagen fährt sich, fühlt sich und klingt genau so, wie ein Porsche 924er zu sein hat!”

Ein solches Lob nach einer Testfahrt, von jemandem, der seit 15 Jahren ausschließlich Transaxle Porsche macht tut richtig gut in der Seele.

Abschlepphaken Porsche 924Am Mittwoch ging es dann noch ein letztes Mal zu Millar Garages, Endeinstellungen, Unterfahrschutz montieren, Abschlepphaken rot machen (Immerhin fahren wir eine Rallye ;-) ). Bei der Gelegenheit wollten wir auch gleich unsere alte Lichtmaschine gegen die neue von Bauernporsche tauschen, da die alte schon etwas arg “zappelte”, wenn man das Licht anknipste. Auf der Heimfahrt dann zurück schockte der Wagen Rob erstmal, als das Voltmeter mit der neuen Anzeigen Porsche 924Lichtmaschine unter 12 Volt fiel und der Öldruck unter 0,1 bar. Verdammt. Am nächsten Morgen also wieder zurück in die Werkstatt. Pünktlich um 8h morgens übergaben wir den Wagen dann wieder zurück an Lisa, die bereits mit den Augen rollte und brachen auf um Verpflegung und verbliebene Reste der Ausrüstung für die anstehenden 15 Tage zu besorgen.

Dann schließlich gegen Mittag kam der erlösende Anruf von Olli: Es lag nur an den Kabeln an den Anzeigen selbst, alles kein Problem. Uff. Da hatten wir für einen Moment schon Panik – und das am Donnerstag, ein Tag vor Abfahrt. Rob holte den Wagen also ab und dann ging es ans Packen. Ursprünglich war der Plan, dass alle guten Freunde gegen 21h noch einmal vorbeikommen, man gemeinsam ein letztes Mal anstößt und wir gegen 22h München verlassen Richtung Erlangen, wo wir bei Verwandten übernachten und am nächsten Tag weiter nach Hamburg aufbrechen wollten.
Das mit den Freunden und dem Anstoßen gegen 21h hat ja noch ganz gut geklappt, aber als um 23h immer noch alle ratschend, biertrinkend und gackernd um das vollgepackte Auto herumsaßen war schon klar: Abfahrt: Freitag früh. Also noch ein Bierchen aufgemacht und fleißig bis nachts um halb eins die laue Sommernacht mit Freunden verbracht.

Belinda Team Spitfire Fahrt HamburgNun sind wir bereits seit knappen 8 Stunden im Fahrzeug und kurz vor Hamburg. Die erste Hälfte bin ich gefahren, die zweite fährt inzwischen Belinda tapfer weiter, die sich immer mehr an das Auto gewöhnt. Die Anzeigen sind top, der Wagen läuft sämig und bis jetzt ist uns noch nicht eingefallen, was wir vergessen haben könnten.

Zum ersten Mal seit Wochen können wir uns wirklich etwas entspannen und sind nun mehr denn je voller Vorfreude auf das, was binnen der nächsten zwei Wochen auf uns zurollt!

Porsche 924 Wasserpumpe

Nachtschicht (5) – Die Letzte…

Es war also Sonntag, der Tag nach dem großen Rollout. Wir hatten den ganzen Tag verschlafen, nachdem wir am morgen noch die Entleerung unseres Kühlwassers mitbekommen hatten (siehe Nachtschicht (4)). Nun stand der Rallye-Porsche also vor der Garage, während es langsam wieder zu dämmern anfing. Halbwegs ausgeschlafen aber noch immer schlapp klappten wir die Haube auf. Rütteln hier, drücken da. Und da sprang uns das Problem schon entgegen:

Zwischen Wasserpumpe und Thermostat ist ein etwa 10cm Schlauch. Und der war gerissen.

Direkt unter der Schlauchschelle. Natürlich hatten wir so einen Schlauch nicht auf Lager. DeFacto hat vermutlich niemand diesen saublöd gebogenen Schlauch auf Lager. Aber das Loch musste geflickt werden, denn am nächsten Tag, Pfingstmontag, stand unbedingt eine Fahrt zum Teilesponsor “Bauernporsche” an. Also was tun?

Erst einmal wurde der Schlauch rausoperiert, was aufgrund der Lage schonmal gar nicht so einfach war. Und dann fing das grübeln an. Wie kriegt man das Ding jetzt zumindest soweit dicht, dass man damit die 150 Kilometer hin und zurück zum Sponsor schafft, der schon extra wegen uns an seinem Feiertag in den Laden kommt? Rob dämmerte da schon die Idee: Ein Fahrradflicken, direkt unter der Schlauchschelle dürfte halten. Hoffentlich.

Also zack, die oberen 5mm vom Schlauch abgeschnitten, haufenweise Vulkanisierkleber drauf, abwarten, Fahrradflicken anbringen und wieder hinein damit! gesagt, getan. Dauerte trotzdem 3 Stunden. Gegen 23h dann, nachdem das Kühlwasser wieder aufgefüllt war und eine Proberunde durch die niedrigen Häuserschluchten Münchens tadellos verlaufen ist, beschloss man einhellig: Das wird jetzt halten. Nachtschicht: Aus! Zurück ins Bett! :-)

Porsche 924 Rollout 1

Nachtschicht (4) DAS ROLLOUT

Mit knapp zwei Stunden Verspätung also kam Rob am Backstage an. Zum Glück war Chucky, der Produktionsleiter des Abends extrem entspannt.

“Ja cool. Auto dahin, hier deine Bar, bis später dann.”

Team Spitfire Rollout PosterDas war eigentlich auch schon alles. Michel Perkmann, der Münchener Tausendsassa hatte sich bereits ein paar Tage zuvor bereit erklärt das Team Spitfire als Veranstalter zu unterstützen und alles derart in die Wege zu leiten, dass kaum etwas an Arbeit übrig blieb. Und so war es dann auch. Anstatt um 14:30h stand der Wagen nun also um 17h endlich vor dem Backstage, die Bar war erkundet, Michel hatte die Poster dabei, alles schien perfekt.

Allerdings hatte sich da eine kleine Kühlwasser-Lache unter dem Wagen gebildet. Hmmm. Ach, wird schon nur der Überlauf sein, überlegte Rob und ignorierte es erst einmal. Immerhin hatte er die Aufgabe jetzt schleunigst nach Hause zu kommen, zu duschen, zu essen (erste Mahlzeit des Tages!!) und dann wieder mit The Duke Gin, Belindas Zuckersirup, den sie schon den ganzen Nachmittag eingekocht hatte, Zitronensaft und Barutensilien zu Backstage zurück zu kommen. Und zwar binnen 1,5 Stunden, was tatsächlich nicht so viel ist, wenn man 20 Minuten Fahrt- und Einparkzeit einrechnet pro Richtung.

The Duke PartyDennoch klappte alles wie am Schnürchen. Pünktlich um halb neun wurde der erste Longdrink ausgeschenkt, ein “Nordkap Sour”. Diese, an einen Tom Collins angelehnte, Eigenkreation des Team Spitfire kam an dem Abend besonders gut an, wohl auch, weil der einzige zweite Drink, der vom Team ausgeschenkt werden durfte ein schnöder Gin Tonic war. Wenn auch mit dem Weltklasse “The Duke” ;-)

Die Gäste und Freunde trudelten ein, die Runde wurde lustig und unterhaltsam und schließlich, um halb zehn dann der Paukenschlag: Robs Vater stellte sich hinter die Bar und betreute diese (Danke an der Stelle!!), derweil knapp 30 Mann vor das Backstage pilgerten um die Enthüllung des Wagens mit zu erleben. Denn da stand er nun. Abgedeckt, sodass sich nur die Form erahnen ließ. Angestrahlt, sodass jedem bewusst war, unter der Plane müsse sich was tolles verbergen. Aufbereitet, sodass jeder die Spannung in der Luft spürte.

Rallye Porsche 924 NachtBelinda und Rob stellten sich hinter den Wagen. Lupften das Tuch – und unter wildem Geklatsche stand er nun da, im Restlicht des ach so anstrengenden und dramatischen Tages und funkelte. Leuchtete. Machte das Team Spitfire und alle Beteiligten stolz.

Die Gäste standen drumherum. An jedem Teil wurde gewackelt, jedes Blech abgeklopft und der Sitz durfte sich über reichlich Popos freuen. Das Team Spitfire wurde mit Fragen gelöchert, Motorhauben angehoben, Gepäckräume mit Armen vermessen. Kurz: Es war ein rundum gelungener Auftritt!

Warum also heißt dieser Blogeintrag Nachtschicht (4)? Simpel: Mit dem Verkauf der Gin-Drinks sammelte das Team Spitfire noch den gesamten restlichen Abend Sponsorengelder und Spenden ein – und der Abend ging bis 6 Uhr früh! Ja, richtig gelesen. Und ja, richtig kombiniert: In der Nacht davor hatte das Team nur 5 Stunden Schlaf gehabt. Aber das machte nichts: Der gesamte folgende Sonntag wurde daher mit ausgiebigem Schlafen bis 18h überbrückt. Denn die nächste Nachtschicht sollte schon folgen: Nachdem Belinda den Wagen gekonnt zurück zur heimischen Garage pilotiert hatte und Rob “nur noch schnell die Sachen ausladen wollte”, war im abgeschalteten Zustand schon das Pritscheln von Wasser zu vernehmen. Rob legte sich direkt vor den Wagen: Und da suppte es schon. In einem schönen, gleichmäßigen Strahl pinkelte das Auto sein Kühlwasser auf die Einfahrt. Tja…

Porsche 924 Zusatzscheinwerfer Verkabelung

Nachtschicht (3: Finale zum Rollout)

Nachdem also der Freitag Abend vermeintlich gut verlaufen war – bis 2:00h nachts – versammelten sich alle 5 Gestalten nach nicht einmal 5 Stunden Schlaf am nächsten Morgen pünktlich um 9:00h  in der Werkstatt. Immerhin wurde der Motor seit der Überholung der Zylinderkopfdichtung kein einziges Mal gestartet, und “nur” das stand neben der Anbringung von ein paar Sponsorenstickern und Zierstreifen auf dem Plan. Bis um 11h wollte man wieder zu Hause sein und bis um 14:30h ganz locker zum Rollout-Party-Aufbau im “Backstage”.

…Und dann begann das Drama.

Er sprang nicht an. Nein, er wollte einfach nicht. Zunächst einmal zündete er. Einmal, aber dann ging und ging einfach nichts mehr. Aus. Leeres Georgel. Charlie, Olli und Rob steckten ihre immer noch müden Köpfe unter die Haube und debattierten.
Belinda zog los um zwischenzeitlich fehlgedruckte Sponsorensticker noch einmal abzuholen und Zuckersirup für das Rollout einzukochen (siehe Rollout-Post). Lisa kümmerte sich derweil um alles, was es sonst noch zu tun gab.

Die Katastrophe nahm ihren Lauf: Die Uhr tickte unaufhörlich, jede Sekunde verging wie Stunden, in denen das Problem nicht gelöst wurde, und jede Stunde zerfloss in unseren hilflosen Händen wie Sekunden. Der Zeitpunkt der Vorbereitungen für das Rollout, der geplante “Aufbau” des Wagens um 14:30h, rückte immer näher.  Mittlerweile hatte Rob auf der Team Spitfire Facebook-Seite angefangen jeden Schritt zu dokumentieren (von unten nach oben lesen und Uhrzeit beachten):

Lagen die Nerven schon am Vorabend blank vor Erschöpfung gesellte sich nun purer Frust hinzu. Kühlsystem? Haben wir doch gecheckt! Ventile eingestellt? Ja jetzt müssten sie passen! Zündspule? Verdammt, da ist doch jetzt eine neue drin! Haben wir denn einen Funken?! Man, das haben wir gerade erst gecheckt!! Sind die Zündkerzen nass? Mach doch alle raus und guck selbst!!!

Die Dialoge wurden immer kürzer und immer heftiger. Schließlich war es 14 Uhr, Rob telefonierte im Halb-Stunden-Takt mit dem Backstage, wo das Rollout stattfinden sollte, man käme (immer) später. Charlie und Olli kreisten das Problem immer weiter ein. Belinda kam zurück und begann mit Lisa die Sponsorensticker weiter zu kleben. Verklebt. Dicke Luft. Wieder Zündung einstellen. Dicke Luft. Rob wollte jetzt unbedingt noch die roten Streifen auf der Haube. Dicke, dicke Luft. Das Team näherte sich  dem Ziel, doch ebenso auch förmlich der finalen Auflösung.

Endlich dann, gegen 15:30h war es jedoch soweit: Der Wagen sprang an – und lief!

Zeit für ein Warmlaufen blieb nicht mehr, aber er lief – und er lief rund! Noch in Werkstatt-Klamotten sprang Rob hinters Steuer und fuhr direkt zum Backstage, Belinda machte sich auf den Weg um die restlichen Vorbereitungen für das große Rollout um 20:30h zu stemmen – alles mit mittlerweile über 2h Verspätung! Aber allesamt fielen sich die 5 Wegstreiter zuvor noch in die Arme. Schüttelten sich die Hände. Es war eine irre Leistung, eine kräftezehrende, ermüdende aber zum Schluss unglaubliche Erfahrung, es gemeinsam, als Team, als Freunde und Kollegen geschafft zu haben, den Wagen wirklich nicht nur fertig, fahrbereit, sondern wieder auf die Straße zu bringen als “Rennwagen”. Die Wogen standen still. In diesem Moment wusste jeder in der Werkstatt: Man würde sich immer wiedersehen und man würde sich darauf freuen!

Woran hat es am Ende gelegen, dass der Wagen nicht ansprang: Der Fehler lässt sich bis heute nicht hundertprozentig festlegen. Es was eine üble Verkettung von Ungereimtheiten. Hier waren zwei Auslassventile nicht richtig eingestellt, dort war es die Zündspule die den Geist aufgegeben hat, da war es der Zündzeitpunkt, der nicht richtig lag, woanders war der Wagen einfach abgesoffen. Fest steht jedenfalls aber eines: Es war kein einfaches Mätzchen.

Unser Fazit zum Ende des Tages: Manchmal laufen Dinge katastrophal schief. Aber wenn man ein Team hat, aus dem Freunde geworden sind, kriegt man jedes Problem gestemmt. Und in diesem Fall haben 5 Menschen auf eine Art und Weise zusammengefunden, von der man sich in 5 Jahren noch bei einem Bierchen lachend die Geschichte erzählen wird. Denn was einen damals schon verbunden hat war: Die Vision. Und diese war, “gemeinsam” diese Rallye zu bestreiten!

 

Porsche 924 Rallye Millar Garages

Nachtschicht (2)

Setzen wir unsere Geschichte da fort, wo Nachtschicht (1) aufgehört hat… Am nächsten Tag (Dienstag) kam Rob also wieder in der Werkstatt an. Der Kopf war drauf, der Wagen mit den notwendigen Flüssigkeiten befüllt. Soweit schien alles zu passen. Also mal Probestarten. Sofort hörten wir ein lautes klonken am Motor. Verdutzte Blicke rundum. Riemen: passen. Schraube vergessen: Nö.
Wir fingen also an, an den vitalen Organen des Motors zu ruckeln. Wasserpumpe. Gute 2mm Spiel. Shit. Ok. Also neue Wasserpumpe bestellt, kommt am Freitag. Und Olli meinte:

“Kannste nix machen. Komm am Freitag wieder, da machen wir Nachtschicht und den Wagen fertig!”

Porsche 924 WasserpumpeGesagt  – getan. Der Freitag kam. Pünktlich wie noch verabredet erschienen wir, das gesammelte Team Spitfire, bei ihnen, dem gesammelten Team Millar Garages. In unserer Hand jede Menge Sponsorensticker, die in dieser Nachtschicht für das am nächsten Tag anstehende Rollout angebracht werden mussten, in ihrer Hand bereits Werkzeug für sämtliche notwendige Operationen am offenen Herzen des Wagens. Und dann ging es los.

Keilriemen runter. Zahnriemenabdeckung runter. Schläuche runter. Wasser ab. Wasserpumpe raus. Flächen schleifen. Dichtbatz und Dichtung drauf. Neue Wasserpumpe dran. Schläuche dran. Zahnriemenabdeckung drauf. Wasser rein. Fertig. Klingt nach gar nicht mal so viel. Dauerte aber über drei Stunden, denn wie immer riss hier mal ein Bolzen ab oder drehte da mal ein Gewinde im Motorblock hohl. Ächz. In der Zeit kämpften Lisa und Belinda Porsche 924 Sponsorensticker klebenbereits heftigst mit den Sponsorenstickern. Die unermüdlichen unglaublichen und unerschöpflichen “Michael-und-Sarah” (inzwischen sprechen wir das wie einen Eigennamen aus) vom Soulgoods München T-Shirt-Laden hatten in einer Nachtaktion zuvor jede Menge Sponsorensticker geplottet und zum Aufkleben vorbereitet. Die filigranen Muster dann aber glatt auf dem Wagen anzubringen war eine ganz andere Geschichte, die sich ebenfalls bis Ende der Nacht hinziehen sollte.

Porsche 924 ZusatzscheinwerferInzwischen widmete sich Olli der Verkabelung der Rallye-Zusatzscheinwerfer am Porsche 924, die Rob und Charlie bereits auf der Stoßstange verschraubt hatten. Nebenbei wurde auch noch der Grill befeuert – immerhin galt es auch, 5 hungrige Mäuler zu stopfen. Und so wurde der Abend eigentlich ganz lustig. Das Bier lief, die Kiste wehrte sich zur Abwechslung mal wenig, die Sponsorensticker sahen nach was aus. Doch der Rollout-Termin am nächsten Tag um 14 Uhr brannte in all unseren Köpfen wie ein glühendes Kupplungspedal, was die Nerven immer blanker werden ließ.

Doch das schlimmste sollte am nächsten Tag noch folgen – ein Drama, dass die Gruppe fast gespalten hätte…