Archiv der Kategorie: Vorbereitungen Auto

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Das Auto an Tag 6

20140620_003808_Richtone(HDR)An der Stelle vielleicht kurz etwas zum Porsche 924: Auf dieser Baltic Sea Circle Rallye 2014 hält sich unser ach so pannengeplagtes Sorgenkind wie eine eins: Bisher mussten wir auf 3000 Kilometern gerade mal 300ml Öl nachfüllen. Andere Teams, die es im Vorfeld relativ entspannt hatten, posten jetzt gerade schon die ersten Fotos von ihrem Wagen in einer Werkstatt. Aber das beste an unserer Autowahl: Er ist flink, leicht, und eines der absolut sparsamsten Fahrzeuge im Feld!

Auf der Strecke Hamburg – Schweden verbrauchten wir im Schnitt 8,81 Liter, hier in Norwegen, wo der Sprit übrigens sauteuer ist und die Straßen eng, hügelig und kurvig um die 9,38 Liter.

Ein Wahnsinnwert, der uns an jeder Zapfsäule stolz macht, an der wir regelmäßig ein gutes Viertel weniger tanken müssen als alle anderen Teams. Gemeinsam mit den ACMEs und Tschüssern bilden P1000813wir übrigens regelmäßig ein schon militärisch organisiertes Gespann: Die ACMEs fahren mit ihrem Volvo Kombi als Späh- und Navigationstrupp vor, unser Porsche folgt als schneller Abfangjäger, der – wenn es mal wieder keinen Handy-Empfang gibt – zwischen den Team hin und her zischt, und zuletzt der große Chrysler Voyager von Und Tschüss als Versorgungsfahrzeug mit sämtlichem Equipment, 40 Liter Reservetanks und Essensvorräten mit Kühlschrank.
P1000807Trotz der Beengtheit und Sportlichkeit gilt unser Porsche eben wegen seiner straffen Sitze und dem Raumgefühl als einer der bequemsten Wagen auf der Rallye – und ist mittlerweile auch quasi zu unserem Wohnzimmer geworden: Überall liegt etwas herum, Essen, Krümel, Getränke, Gerätschaften. Man sieht einfach. Der Wagen wurde und wird weiterhin funktionell als Langstrecken-Wagen genutzt :-) Auf dass er noch weitere 7000 Kilometer aushält!!

Cockpit Rallye Porsche 924

Letzte Vorbereitungen + Abfahrt nach Hamburg

Sitzen gerade im Wagen nach Hamburg und wollen von der letzten Woche berichten. Nachdem wir Sonntag Nacht noch den Schlauch geflickt hatten ging es am Montag zu Bauernporsche, wo Thomas befand:

“Der Wagen fährt sich, fühlt sich und klingt genau so, wie ein Porsche 924er zu sein hat!”

Ein solches Lob nach einer Testfahrt, von jemandem, der seit 15 Jahren ausschließlich Transaxle Porsche macht tut richtig gut in der Seele.

Abschlepphaken Porsche 924Am Mittwoch ging es dann noch ein letztes Mal zu Millar Garages, Endeinstellungen, Unterfahrschutz montieren, Abschlepphaken rot machen (Immerhin fahren wir eine Rallye ;-) ). Bei der Gelegenheit wollten wir auch gleich unsere alte Lichtmaschine gegen die neue von Bauernporsche tauschen, da die alte schon etwas arg “zappelte”, wenn man das Licht anknipste. Auf der Heimfahrt dann zurück schockte der Wagen Rob erstmal, als das Voltmeter mit der neuen Anzeigen Porsche 924Lichtmaschine unter 12 Volt fiel und der Öldruck unter 0,1 bar. Verdammt. Am nächsten Morgen also wieder zurück in die Werkstatt. Pünktlich um 8h morgens übergaben wir den Wagen dann wieder zurück an Lisa, die bereits mit den Augen rollte und brachen auf um Verpflegung und verbliebene Reste der Ausrüstung für die anstehenden 15 Tage zu besorgen.

Dann schließlich gegen Mittag kam der erlösende Anruf von Olli: Es lag nur an den Kabeln an den Anzeigen selbst, alles kein Problem. Uff. Da hatten wir für einen Moment schon Panik – und das am Donnerstag, ein Tag vor Abfahrt. Rob holte den Wagen also ab und dann ging es ans Packen. Ursprünglich war der Plan, dass alle guten Freunde gegen 21h noch einmal vorbeikommen, man gemeinsam ein letztes Mal anstößt und wir gegen 22h München verlassen Richtung Erlangen, wo wir bei Verwandten übernachten und am nächsten Tag weiter nach Hamburg aufbrechen wollten.
Das mit den Freunden und dem Anstoßen gegen 21h hat ja noch ganz gut geklappt, aber als um 23h immer noch alle ratschend, biertrinkend und gackernd um das vollgepackte Auto herumsaßen war schon klar: Abfahrt: Freitag früh. Also noch ein Bierchen aufgemacht und fleißig bis nachts um halb eins die laue Sommernacht mit Freunden verbracht.

Belinda Team Spitfire Fahrt HamburgNun sind wir bereits seit knappen 8 Stunden im Fahrzeug und kurz vor Hamburg. Die erste Hälfte bin ich gefahren, die zweite fährt inzwischen Belinda tapfer weiter, die sich immer mehr an das Auto gewöhnt. Die Anzeigen sind top, der Wagen läuft sämig und bis jetzt ist uns noch nicht eingefallen, was wir vergessen haben könnten.

Zum ersten Mal seit Wochen können wir uns wirklich etwas entspannen und sind nun mehr denn je voller Vorfreude auf das, was binnen der nächsten zwei Wochen auf uns zurollt!

Porsche 924 Wasserpumpe

Nachtschicht (5) – Die Letzte…

Es war also Sonntag, der Tag nach dem großen Rollout. Wir hatten den ganzen Tag verschlafen, nachdem wir am morgen noch die Entleerung unseres Kühlwassers mitbekommen hatten (siehe Nachtschicht (4)). Nun stand der Rallye-Porsche also vor der Garage, während es langsam wieder zu dämmern anfing. Halbwegs ausgeschlafen aber noch immer schlapp klappten wir die Haube auf. Rütteln hier, drücken da. Und da sprang uns das Problem schon entgegen:

Zwischen Wasserpumpe und Thermostat ist ein etwa 10cm Schlauch. Und der war gerissen.

Direkt unter der Schlauchschelle. Natürlich hatten wir so einen Schlauch nicht auf Lager. DeFacto hat vermutlich niemand diesen saublöd gebogenen Schlauch auf Lager. Aber das Loch musste geflickt werden, denn am nächsten Tag, Pfingstmontag, stand unbedingt eine Fahrt zum Teilesponsor “Bauernporsche” an. Also was tun?

Erst einmal wurde der Schlauch rausoperiert, was aufgrund der Lage schonmal gar nicht so einfach war. Und dann fing das grübeln an. Wie kriegt man das Ding jetzt zumindest soweit dicht, dass man damit die 150 Kilometer hin und zurück zum Sponsor schafft, der schon extra wegen uns an seinem Feiertag in den Laden kommt? Rob dämmerte da schon die Idee: Ein Fahrradflicken, direkt unter der Schlauchschelle dürfte halten. Hoffentlich.

Also zack, die oberen 5mm vom Schlauch abgeschnitten, haufenweise Vulkanisierkleber drauf, abwarten, Fahrradflicken anbringen und wieder hinein damit! gesagt, getan. Dauerte trotzdem 3 Stunden. Gegen 23h dann, nachdem das Kühlwasser wieder aufgefüllt war und eine Proberunde durch die niedrigen Häuserschluchten Münchens tadellos verlaufen ist, beschloss man einhellig: Das wird jetzt halten. Nachtschicht: Aus! Zurück ins Bett! :-)

Porsche 924 Zusatzscheinwerfer Verkabelung

Nachtschicht (3: Finale zum Rollout)

Nachdem also der Freitag Abend vermeintlich gut verlaufen war – bis 2:00h nachts – versammelten sich alle 5 Gestalten nach nicht einmal 5 Stunden Schlaf am nächsten Morgen pünktlich um 9:00h  in der Werkstatt. Immerhin wurde der Motor seit der Überholung der Zylinderkopfdichtung kein einziges Mal gestartet, und “nur” das stand neben der Anbringung von ein paar Sponsorenstickern und Zierstreifen auf dem Plan. Bis um 11h wollte man wieder zu Hause sein und bis um 14:30h ganz locker zum Rollout-Party-Aufbau im “Backstage”.

…Und dann begann das Drama.

Er sprang nicht an. Nein, er wollte einfach nicht. Zunächst einmal zündete er. Einmal, aber dann ging und ging einfach nichts mehr. Aus. Leeres Georgel. Charlie, Olli und Rob steckten ihre immer noch müden Köpfe unter die Haube und debattierten.
Belinda zog los um zwischenzeitlich fehlgedruckte Sponsorensticker noch einmal abzuholen und Zuckersirup für das Rollout einzukochen (siehe Rollout-Post). Lisa kümmerte sich derweil um alles, was es sonst noch zu tun gab.

Die Katastrophe nahm ihren Lauf: Die Uhr tickte unaufhörlich, jede Sekunde verging wie Stunden, in denen das Problem nicht gelöst wurde, und jede Stunde zerfloss in unseren hilflosen Händen wie Sekunden. Der Zeitpunkt der Vorbereitungen für das Rollout, der geplante “Aufbau” des Wagens um 14:30h, rückte immer näher.  Mittlerweile hatte Rob auf der Team Spitfire Facebook-Seite angefangen jeden Schritt zu dokumentieren (von unten nach oben lesen und Uhrzeit beachten):

Lagen die Nerven schon am Vorabend blank vor Erschöpfung gesellte sich nun purer Frust hinzu. Kühlsystem? Haben wir doch gecheckt! Ventile eingestellt? Ja jetzt müssten sie passen! Zündspule? Verdammt, da ist doch jetzt eine neue drin! Haben wir denn einen Funken?! Man, das haben wir gerade erst gecheckt!! Sind die Zündkerzen nass? Mach doch alle raus und guck selbst!!!

Die Dialoge wurden immer kürzer und immer heftiger. Schließlich war es 14 Uhr, Rob telefonierte im Halb-Stunden-Takt mit dem Backstage, wo das Rollout stattfinden sollte, man käme (immer) später. Charlie und Olli kreisten das Problem immer weiter ein. Belinda kam zurück und begann mit Lisa die Sponsorensticker weiter zu kleben. Verklebt. Dicke Luft. Wieder Zündung einstellen. Dicke Luft. Rob wollte jetzt unbedingt noch die roten Streifen auf der Haube. Dicke, dicke Luft. Das Team näherte sich  dem Ziel, doch ebenso auch förmlich der finalen Auflösung.

Endlich dann, gegen 15:30h war es jedoch soweit: Der Wagen sprang an – und lief!

Zeit für ein Warmlaufen blieb nicht mehr, aber er lief – und er lief rund! Noch in Werkstatt-Klamotten sprang Rob hinters Steuer und fuhr direkt zum Backstage, Belinda machte sich auf den Weg um die restlichen Vorbereitungen für das große Rollout um 20:30h zu stemmen – alles mit mittlerweile über 2h Verspätung! Aber allesamt fielen sich die 5 Wegstreiter zuvor noch in die Arme. Schüttelten sich die Hände. Es war eine irre Leistung, eine kräftezehrende, ermüdende aber zum Schluss unglaubliche Erfahrung, es gemeinsam, als Team, als Freunde und Kollegen geschafft zu haben, den Wagen wirklich nicht nur fertig, fahrbereit, sondern wieder auf die Straße zu bringen als “Rennwagen”. Die Wogen standen still. In diesem Moment wusste jeder in der Werkstatt: Man würde sich immer wiedersehen und man würde sich darauf freuen!

Woran hat es am Ende gelegen, dass der Wagen nicht ansprang: Der Fehler lässt sich bis heute nicht hundertprozentig festlegen. Es was eine üble Verkettung von Ungereimtheiten. Hier waren zwei Auslassventile nicht richtig eingestellt, dort war es die Zündspule die den Geist aufgegeben hat, da war es der Zündzeitpunkt, der nicht richtig lag, woanders war der Wagen einfach abgesoffen. Fest steht jedenfalls aber eines: Es war kein einfaches Mätzchen.

Unser Fazit zum Ende des Tages: Manchmal laufen Dinge katastrophal schief. Aber wenn man ein Team hat, aus dem Freunde geworden sind, kriegt man jedes Problem gestemmt. Und in diesem Fall haben 5 Menschen auf eine Art und Weise zusammengefunden, von der man sich in 5 Jahren noch bei einem Bierchen lachend die Geschichte erzählen wird. Denn was einen damals schon verbunden hat war: Die Vision. Und diese war, “gemeinsam” diese Rallye zu bestreiten!

 

Porsche 924 Rallye Millar Garages

Nachtschicht (2)

Setzen wir unsere Geschichte da fort, wo Nachtschicht (1) aufgehört hat… Am nächsten Tag (Dienstag) kam Rob also wieder in der Werkstatt an. Der Kopf war drauf, der Wagen mit den notwendigen Flüssigkeiten befüllt. Soweit schien alles zu passen. Also mal Probestarten. Sofort hörten wir ein lautes klonken am Motor. Verdutzte Blicke rundum. Riemen: passen. Schraube vergessen: Nö.
Wir fingen also an, an den vitalen Organen des Motors zu ruckeln. Wasserpumpe. Gute 2mm Spiel. Shit. Ok. Also neue Wasserpumpe bestellt, kommt am Freitag. Und Olli meinte:

“Kannste nix machen. Komm am Freitag wieder, da machen wir Nachtschicht und den Wagen fertig!”

Porsche 924 WasserpumpeGesagt  – getan. Der Freitag kam. Pünktlich wie noch verabredet erschienen wir, das gesammelte Team Spitfire, bei ihnen, dem gesammelten Team Millar Garages. In unserer Hand jede Menge Sponsorensticker, die in dieser Nachtschicht für das am nächsten Tag anstehende Rollout angebracht werden mussten, in ihrer Hand bereits Werkzeug für sämtliche notwendige Operationen am offenen Herzen des Wagens. Und dann ging es los.

Keilriemen runter. Zahnriemenabdeckung runter. Schläuche runter. Wasser ab. Wasserpumpe raus. Flächen schleifen. Dichtbatz und Dichtung drauf. Neue Wasserpumpe dran. Schläuche dran. Zahnriemenabdeckung drauf. Wasser rein. Fertig. Klingt nach gar nicht mal so viel. Dauerte aber über drei Stunden, denn wie immer riss hier mal ein Bolzen ab oder drehte da mal ein Gewinde im Motorblock hohl. Ächz. In der Zeit kämpften Lisa und Belinda Porsche 924 Sponsorensticker klebenbereits heftigst mit den Sponsorenstickern. Die unermüdlichen unglaublichen und unerschöpflichen “Michael-und-Sarah” (inzwischen sprechen wir das wie einen Eigennamen aus) vom Soulgoods München T-Shirt-Laden hatten in einer Nachtaktion zuvor jede Menge Sponsorensticker geplottet und zum Aufkleben vorbereitet. Die filigranen Muster dann aber glatt auf dem Wagen anzubringen war eine ganz andere Geschichte, die sich ebenfalls bis Ende der Nacht hinziehen sollte.

Porsche 924 ZusatzscheinwerferInzwischen widmete sich Olli der Verkabelung der Rallye-Zusatzscheinwerfer am Porsche 924, die Rob und Charlie bereits auf der Stoßstange verschraubt hatten. Nebenbei wurde auch noch der Grill befeuert – immerhin galt es auch, 5 hungrige Mäuler zu stopfen. Und so wurde der Abend eigentlich ganz lustig. Das Bier lief, die Kiste wehrte sich zur Abwechslung mal wenig, die Sponsorensticker sahen nach was aus. Doch der Rollout-Termin am nächsten Tag um 14 Uhr brannte in all unseren Köpfen wie ein glühendes Kupplungspedal, was die Nerven immer blanker werden ließ.

Doch das schlimmste sollte am nächsten Tag noch folgen – ein Drama, dass die Gruppe fast gespalten hätte…

Ventile Porsche 924 Team Spitfire

Nachtschicht Porsche (1)

Ok. Also die Zylinderkopfdichtung. Was soll ich groß dazu schreiben. Montag Vormittag traf man sich also gleich um halb zehn bei Millar Garages (diese Engel!) Und dann wurde rangeklotzt. Riemen Runter, Deckel Runter, einfach alles rausreißen. Natürlich riss und beim Krümmer dann ein Bolzen im Kopf ab – musste man später rausoperieren. War aber halb so wild.

Porsche 924 ZylinderkopfschadenWas jedoch wilder war, war die Tatsache, dass der Kopf zwischen Wassertasche und Brennraum des vierten Zylinders beschädigt war. Deswegen war wohl die letzte Zylinderkopfdichtung auch noch nicht allzu alt: Wurde vor ein paar Jahren wohl erst gemacht und dabei das Problem, nicht aber die Ursache behoben. Auf die schnelle sollte das aber auch nicht gehen, denn da unsere Kopfunter- und oberseite nicht parallel zueinander war (“Schrägkopf”), konnten wir diesen auch nicht einfach plan fräsen. Also Trick 17: Schleifpapier auf eine dicke Glasscheibe geklebt, zwei Mann halten den Kopf fest und einer “gibt ihm” mit vollem Körpergewicht. ‘Ne knappe Stunde lang. Uff. Wie hübsch der Kopf danach jedoch geglänzt hat brauche ich Euch nicht erzählen :-)

Ich denke es ließe sich noch viel schreiben, aber ich will es abkürzen und die Fotos unten für sich sprechen lassen: Schließlich hatten wir Kopf, Ventile, einfach Alles überholt (wenn der Kopf schonmal unten ist) und sogar den abgebrochenen Bolzen ersetzt. Zwischendrin kamen die Zylinderkopfschrauben nicht rechtzeitig, allerdings konnten wir Ersatz beim Schindelar in München finden. Am Ende des Tages war es halb eins als Charlie die Lichter in der Werkstatt ausmachte, Rob einen Wagenschlüssel für den Werkstatt-Peugeot in die Hand drückte und meinte:

“Geh heim. Wir machen morgen Nachmittag weiter mit Starten, Warmlaufen und Einstellen.”

Ansaugbrücke Porsche 924 Motor Offen Porsche 92420140602_143624  20140602_214037 20140602_212849

Rallye Porsche 924 Motor

Auch das noch: Zylinderkopfdichtung

Am Mittwoch fuhr Rob mit unserem Rallye Porsche 924 noch einmal zu Millar Garages nachdem wir unsere große Testfahrt am Sonntag absolviert hatten. Irgendwie lief der Wagen ja noch nicht so richtig rund. Charlie klemmte sich selbst noch einmal hinters Steuer und auch er merkte sofort: Da kann noch nicht alles stimmen. Erst überprüften wir also die Zündung, dann noch einmal die Gemischeinspritzung – soweit alles gut. Aber irgendwie schien etwas mit den Druckschläuchen zum Kühlwasser nicht zu stimmen – sie waren zu weich.

Wir öffenten also kurz das Kühlwasserreservoir – und schon stieg uns der penetrante Geruch von Abgasen in die Nase. Ein CO2-Test bestätigte unsere Befürchtungen: Zylinderkopfdichtung zwischen Wassertaschen und Abgasführung erodiert.

Oh Man. Dieser Wagen kämpft verbissen gegen seine Wiederbelebung. Rob bestellte also noch am Mittwoch alle notwendigen Teile für den Porsche. Am Montag ist er zurück bei Millar zum Schraubschlüssel drehen. Wir kriegen auch dieses Problem klein! Sapperlott! :)

Porsche 924 Rallye Testfahrt

Erste Testfahrt erfolgreich!

Das Team Spitfire meldet sich zurück! Nach einem kurzen “Arbeitsurlaub” in Spanien, in dem Rob einen Vortrag über “Vertragliche Dimensionen im Automobildesign” (Was sonst?!) hielt, konnten wir heute zum ersten Mal mit unserem Porsche 924 eine ordentliche Testfahrt von mehr als den üblichen 4km zwischen Werkstatt und Garage machen.

Gleich frühs um 10 ging es also noch mit dem ruckelnden zirrenden, scheppernden und ratternden Wagen los, zu Anfang wie immer erst nur auf 3 Töpfen, die allerdings binnen weniger Meter ihren vierten Mitstreiter zum Mitmachen animieren konnten. Dennoch fuhr der Wagen nun einmal so, wie sich ein altes Auto, dass 16 Jahre lang nur knappe 50km im Jahr ohne entsprechende Wartung gefahren worden war. Unrund.

Porsche 924 Rallye (2)Unsere Strecke waren knappe 200km von München nach Erlangen, dann nach Nürnberg und zurück. Zunächst wählten wir die Autobahn um mit dem frischen, reinigenden Öl den Motor konstant bei 3000-3500 Umdrehungen zu halten bis nach Erlangen. Unverhofft kamen wir durch eine Umleitung auf Höhe vom Altmühltal in den Genuss der ersten Landstraßen. Leider noch zu rucklig. Aber mit jedem weiteren gefahrenen Autobahnkilometer wurde der Motor ruhiger, stabilisierte sich der Wagen und das allgegenwärtige Geklapper nahm ab. Auf dem Rückweg dann wählten wir mutig und von der steten Besserung unseres Porsche verzückt hinter Ingolstadt einen Weg abseits der Autobahn, einige verwinkelte und – zu unserem Erstaunen, teils auch ungeteerte(!!) – Straßen. Perfekt. Am Ende der Probefahrt waren wir jedenfalls sehr zufrieden mit unserem Auto: Die Ventile klappern zwar noch arg und so hunderprozentig eingestellt ist der Motor noch nicht, aber die Verbesserung am Ende dieses Tages ist enorm!

Millar Garages Tag 3 Team Spitfire

Millar Garages Tag 3 – es nimmt kein Ende…

Endlich waren alle Teile gekommen. Freudig fuhr Rob also hinaus zu Millar Garages – doch das Team hatte an diesem Tag so viel zu tun, dass man sich kaum um den kleinen Porsche kümmern konnte. Und dann passierte das, was eigentlich einfach nicht hätte passieren dürfen:

Die Felgensicherungsmutter “brach”

Die Felgen an unserem Wagen waren – wie wir herausfanden – eine absolute Sonderausstattung damals bei Porsche gewesen. Der ursprüngliche Käufer hatte sich daher wohl von Porsche ein simples, aber effektives Felgensicherungssystem verbauen lassen: An jedem Rad war jeweils eine Radschraube nicht mit einem normalen 17er Sechskankopf, sondern mit einem Blumenförmigen Kopf gesichert. Für diese eine Schraube gab es dann freilich auch eine Spezialmutter, die dann auch exakt für den Satz passte. Und diese Mutter leierte im Laufe der Zeit derart aus, dass die Zähne, die den Blumenkopf fest umfassen sollten beim Ansetzen des Schlagschraubers peu a peu brachen.
Nun standen wir da also alle bei Millar. Und die Bolzen wollten nicht mehr raus. Und wären sie erstmal raus kämen sie wohl kaum noch wieder mit dem richtigen Drehmoment wieder rein. Also mussten dringend vier “normale” 17er Bolzen her. Kein Problem? Denkste!

Die Radbolzen sind absolute Sonderanfertigungen, wie sie nur von Porsche hergestellt und verbaut wurden und auch NUR bei unserem Modell. Und diese Radbolzen werden auch nicht von Zubehör- oder Felgenherstellern gebaut, vertrieben, verwendet. Klar gibt hier und da zwar noch welche mit so einem langen Gewinde (M14x1,5 auf 70(!!)mm), dann aber nicht mehr mit Kugelkopf! Unsere Radbolzen sind sogar  so rar, dass KEIN Porsche Zentrum in GANZ DEUTSCHLAND mehr welche auf Lager hatte. Porsche höchstpersönlich hob also die Hände, zuckte mit dem Schultern und ließ uns im Regen stehen.
Wir telefonierten sämtliche Porsche-Werkstätten ab. Nichts. Pitstop, ATU und wie sie alle heißen. Nichts.
Schließlich trieben wir im Internet einen Schrotthändler auf, der tatsächlich noch einen Satz gebrauchter herumliegen hatte. Uns plumpste ein Stein vom Herzen. Gekauft. Gleich den ganzen Satz. Kommt demnächst mit der Post.

Rennnummer blogDas nächste Übel folgte aber gleich auf Fuß: In München gab es diese Woche genau einen warmen Tag. Und just an diesem Tag hatten wir die Rennnummern nicht bei Millar im Büro verstaut, sondern im Kofferraum liegen lassen. Einfach nicht nachgedacht, dass es ein Problem sein könnte. Und es kam wie es kommen musste: Unter direkter Sonneneinstrahlung schrumpften die Aufkleber, rollten sich an den Rändern auf, verdampfte der Kleber. Sie wurden zwar nicht vollends unbrauchbar. Aber unglaublich hässlich. Die Dinger können so nicht mehr ans Auto. Auch das noch.

Dieses Auto bereitet uns allerhand schlaflose Nächte und Stressmomente. Aber Hallo.

Porsche 924 Millar Garage Tag 2

Millar Garages Tag 2

Team Spitfire SchrottplatzDer nächste Tag in der Werkstatt. Das Team Spitfire bricht schon in aller Frühe Richtung Schrottplatz auf um ein paar Kleinteile aus anderen Autos zu “klauen”. Beispielsweise einen Sonnenblendenhalterclip. Ja. Detail? Mitnichten: Hält die Sonnenblende nicht, gibt es keinen TÜV! Neuteil bei Porsche: Knappe 10(!!) Euro. Pustekuchen. Wir holen uns einen vom Schrott. Gesagt getan! Mit noch ein paar weiteren Kleinteilen viel die Budgetbilanz auch deutlich neutraler aus: 1 Euro für alles.

Zurück in der Werkstatt, die uns das Millar Garages Team freundlicherweise zur Verfügung gestellt hatte ging es dann gleich weiter mit den Arbeiten, die schon am Vortag begonnen wurden. Da wir auf die Bremsenteile warten mussten, stand der Tag ganz im Zeichen der “Aufhübschung”. Die Haube mit dem furchtbaren Lack wurde gespachtelt, der Schweller wieder verschweißt, überall frischer Unterbodenschutz drauf, die schrecklichen Spiegel gespachtelt und lackiert, der komplette Innenraum wurde gereinigt und auch sämtlicher hässlicher Aufkleber bereinigt und so weiter. Ausserdem haben wir die ab-Werk-hässliche Heckschürze gespachtelt und matt schwarz lackiert. Gleich besser.

Porsche 924 LackierungAm Ende stand dann ein richtig schmuckes Fahrzeug vor uns und das H-Kennzeichen war förmlich schon in greifbarer Nähe! Auch die neuen Reifen kamen gleich dran.

Zum Ende des Tages kam dann das Finale Furioso: Für unseren Rallyewagen muss natürlich auch ein entsprechender Rallye-Look her. Wir hatten daher beschlossen, die Haube nicht zu lackieren, sondern mattschwarz zu folieren! Mit den Sponsorenaufklebern, Rallye-Zusatzscheinwerfern und noch ein paar kosmetischen Detail wird die Kiste richtig richtig gut aussehen! Man darf also gespannt bleiben!

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