Nachdem also der Freitag Abend vermeintlich gut verlaufen war – bis 2:00h nachts – versammelten sich alle 5 Gestalten nach nicht einmal 5 Stunden Schlaf am nächsten Morgen pünktlich um 9:00h in der Werkstatt. Immerhin wurde der Motor seit der Überholung der Zylinderkopfdichtung kein einziges Mal gestartet, und “nur” das stand neben der Anbringung von ein paar Sponsorenstickern und Zierstreifen auf dem Plan. Bis um 11h wollte man wieder zu Hause sein und bis um 14:30h ganz locker zum Rollout-Party-Aufbau im “Backstage”.
…Und dann begann das Drama.
Er sprang nicht an. Nein, er wollte einfach nicht. Zunächst einmal zündete er. Einmal, aber dann ging und ging einfach nichts mehr. Aus. Leeres Georgel. Charlie, Olli und Rob steckten ihre immer noch müden Köpfe unter die Haube und debattierten.
Belinda zog los um zwischenzeitlich fehlgedruckte Sponsorensticker noch einmal abzuholen und Zuckersirup für das Rollout einzukochen (siehe Rollout-Post). Lisa kümmerte sich derweil um alles, was es sonst noch zu tun gab.
Die Katastrophe nahm ihren Lauf: Die Uhr tickte unaufhörlich, jede Sekunde verging wie Stunden, in denen das Problem nicht gelöst wurde, und jede Stunde zerfloss in unseren hilflosen Händen wie Sekunden. Der Zeitpunkt der Vorbereitungen für das Rollout, der geplante “Aufbau” des Wagens um 14:30h, rückte immer näher. Mittlerweile hatte Rob auf der Team Spitfire Facebook-Seite angefangen jeden Schritt zu dokumentieren (von unten nach oben lesen und Uhrzeit beachten):
Lagen die Nerven schon am Vorabend blank vor Erschöpfung gesellte sich nun purer Frust hinzu. Kühlsystem? Haben wir doch gecheckt! Ventile eingestellt? Ja jetzt müssten sie passen! Zündspule? Verdammt, da ist doch jetzt eine neue drin! Haben wir denn einen Funken?! Man, das haben wir gerade erst gecheckt!! Sind die Zündkerzen nass? Mach doch alle raus und guck selbst!!!
Die Dialoge wurden immer kürzer und immer heftiger. Schließlich war es 14 Uhr, Rob telefonierte im Halb-Stunden-Takt mit dem Backstage, wo das Rollout stattfinden sollte, man käme (immer) später. Charlie und Olli kreisten das Problem immer weiter ein. Belinda kam zurück und begann mit Lisa die Sponsorensticker weiter zu kleben. Verklebt. Dicke Luft. Wieder Zündung einstellen. Dicke Luft. Rob wollte jetzt unbedingt noch die roten Streifen auf der Haube. Dicke, dicke Luft. Das Team näherte sich dem Ziel, doch ebenso auch förmlich der finalen Auflösung.
Endlich dann, gegen 15:30h war es jedoch soweit: Der Wagen sprang an – und lief!
Zeit für ein Warmlaufen blieb nicht mehr, aber er lief – und er lief rund! Noch in Werkstatt-Klamotten sprang Rob hinters Steuer und fuhr direkt zum Backstage, Belinda machte sich auf den Weg um die restlichen Vorbereitungen für das große Rollout um 20:30h zu stemmen – alles mit mittlerweile über 2h Verspätung! Aber allesamt fielen sich die 5 Wegstreiter zuvor noch in die Arme. Schüttelten sich die Hände. Es war eine irre Leistung, eine kräftezehrende, ermüdende aber zum Schluss unglaubliche Erfahrung, es gemeinsam, als Team, als Freunde und Kollegen geschafft zu haben, den Wagen wirklich nicht nur fertig, fahrbereit, sondern wieder auf die Straße zu bringen als “Rennwagen”. Die Wogen standen still. In diesem Moment wusste jeder in der Werkstatt: Man würde sich immer wiedersehen und man würde sich darauf freuen!
Woran hat es am Ende gelegen, dass der Wagen nicht ansprang: Der Fehler lässt sich bis heute nicht hundertprozentig festlegen. Es was eine üble Verkettung von Ungereimtheiten. Hier waren zwei Auslassventile nicht richtig eingestellt, dort war es die Zündspule die den Geist aufgegeben hat, da war es der Zündzeitpunkt, der nicht richtig lag, woanders war der Wagen einfach abgesoffen. Fest steht jedenfalls aber eines: Es war kein einfaches Mätzchen.
Unser Fazit zum Ende des Tages: Manchmal laufen Dinge katastrophal schief. Aber wenn man ein Team hat, aus dem Freunde geworden sind, kriegt man jedes Problem gestemmt. Und in diesem Fall haben 5 Menschen auf eine Art und Weise zusammengefunden, von der man sich in 5 Jahren noch bei einem Bierchen lachend die Geschichte erzählen wird. Denn was einen damals schon verbunden hat war: Die Vision. Und diese war, “gemeinsam” diese Rallye zu bestreiten!