Heute morgen starteten wir bei schönstem Sonnenschein wieder gemeinsam mit Jan und Corinna vom Team “Und Tschüss” (hier übrigens ihr Blog: www.go-get-lost.de) und Tjark, Miriam und Niko von Team ACME Racing (www.acme-racing-team.de) in Richtung Tromsø. Als Schmankerl oben drauf hatte Jan gestern Abend bei der Party noch ein Reporter-Team vom Lufthansa-Magazin klar gemacht, welche uns einen Teil des Weges begleiteten, fotografierten und Löcher in den Bauch fragten.
Unser gemeinsames Etappenziel war es, etwa 100km vom Partyort entfernt ein schnuckeliges Plätzchen am Wasser / Fjord zu finden, an dem wir drei Teams ein Mittagslager finden, wo wir uns ein bereits in der Planung legendäres gemeinsames Mittagessen zaubern würden. Und exakt so geschah es. In einer kleinen Bucht hielten wir, manche gingen schwimmen,
Rob – freilich – wieder angeln und es war einfach perfekt. Einziger Wermutstropfen: Mitten während der Aufbauten zum Kochen fing es an zu regnen. Aber wir hatten Glück im Unglück: In der Bucht war ein kleines, nicht abgeschlossenes Fischerhäuschen. Und da alles um uns herum so einsam war, nahmen wir einfach dieses in Beschlag, bauten eine lange Tafel auf und kochten das Festmahl: Köttbullar mit Kartoffeln und roter Grütze und zum Nachtisch Milchreis – natürlich alles für 7 Personen, sodass auch wirklich alles mit allen geteilt wurde. Dazu ein Bier oder Energydrink und der grandiose Blick aus der Hütte raus auf den Lofoten-Fjord, wo Rob – freilich – selbst bei Regen ununterbrochen und hartnäckig weiter fischte. Die Stimmung jedenfalls war unglaublich ausgelassen und dieses Essen wird wohl noch auf ewig für gute
Laune im Kopf sorgen.
Am Ende ließen wir dem Eigentümer der Hütte schließlich unbekannterweise zwei Bier und eine freundliche Nachricht da, bevor es zurück in unseren Autos weiter Richtung Tromsø ging.
Von der Landschaft her konnte man sich auf den Lofoten gar nicht satt sehen: Überall das grünlich-blaue Wasser, Granitfelsen mit Moos, rote kleine Hütten, hier und da ein malerisches Boot auf dem Wasser. Je mehr wir uns dann jedoch von den Lofoten entfernten, desto “normaler” wurde die Vegetation mit mittelhohen Tannen- und Laubbäumen und verschneiten Bergen darüber. Wäre nicht das ständig wiederkehrende Meer dazwischen könnte man fast meinen, man sei in der Nähe von Garmisch-Partenkirchen gelandet, was keineswegs hässlicher macht – nur eben gewohnter.
Leider hörte der eiskalte Regen den gesamten restlichen Tag nicht auf und Belinda musste auch noch den gesamten Tag fahren, da Robs Knie entzündet(?) ist und bei Belastung heftig schmerzte. Vermutlich kommt das vom vielen Fahren des Porsche, der ja gerade auch beim Gas und Bremsen relativ viel Druck braucht – und zwar ständig. Als Belinda müde wurde, durfte Miriam von Team 44 ran – mit einem
Riesengrinsen im Gesicht stieg sie in den Porsche, während Rob sich zu Tjark und Niko in den Volvo-Kombi setze. Die Tagesaufgabe, übrigens, eine Fußballmannschaft zu finden, mit denen man ein Elfmeterschießen veranstaltet fiel aus, denn bis wir nach unserem
gigantischgeilen Mittagessen, welches sich immerhin von 14 bis 17h hingezogen hatte, überhaupt in die Gegend kamen, wo es wieder Fußballplätze gab war es schon weit nach 22:30h. Da klopft man dann auch nicht mehr einfach an eine Norweger Tür und fragt wer denn im Fußballverein sei zwecks einem Spielchen…
So fuhren wir über Stunden hinweg weiter, es wurde später, es wurde kälter, es schneite sogar und schließlich und nach vielen, vielen unbrauchbaren Stellen fanden wir gegen 00:30h einen Nachtlager-Platz am Meer bei “Balsfjord”.
Er war zwar immer noch nicht besonders schön, aber er würde es tun. Kaum hatten wir zwei von drei Autos geparkt kam uns vom Haus gegenüber auch ein dicker Norweger entgegen. Begrüßte uns freundlich, kurzer Plausch, wer wir sind, dass wir ein Nachtlager suchen, ob das ginge, freilich, alles kein Problem. Es sei zwar das Haus seines Bruders, aber er passt darauf auf, also alles in Butter. Puh. Dachten wir erstmal. Wir bauten also weiter die Zelte auf, kümmerten uns um eine Kleinigkeit zu essen und Rob reparierte unseren Campingkocher, bei dem ein paar Teile verklemmt waren. Erschöpft ging es gegen 2:30h morgens dann aber auch für ihn ins “Bett”.
P.S.: Angeblich herrschten letztes Jahr an derselben Stelle in Norwegen 25° C. Wo die dieses Jahr hin sind wissen wir nicht, aber es hat konstant 5-7° C aktuell. Und dazu gesellt sich ein beißend scharfer, nasskalter Wind. Brr.