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Rallye Tag 9

Ihr glaubt gar nicht wie gut wir geschlafen haben. Obwohl die Matratze eigentlich alles andere als gut war und wir uns zusammen auf ein 80 cm Bett gequetscht haben – es war göttlich. :-) Das tolle an einem Trip wie diesem ist, wie genügsam man wird und wie sehr man sich wieder über diese kleinen Dinge freut.

Duschen, ein festes Dach über dem Kopf oder wenigstens zwei halbwegs vollständige Mahlzeiten an einem Tag sind ein wunderbarer Luxus, den wir an diesem Vormittag auch noch genossen haben.

 

Der Campingplatz hat eine Küche geboten in der wir alle noch eine ganze Weile zusammensaßen und ausgiebig gekocht und gegessen DSC_0212haben. Jan und Robs Versuch einen Fisch zu fangen blieb leider bis jetzt erfolglos. Rob flucht schon die ganze Zeit. In jedem Gewässer an dem wir bis jetzt waren, egal ob Meer oder See, hat er seine Angel ausgeworfen. Alle Skandinavier mit denen wir geredet haben meinten die Fische würde förmlich auf den Haken springen – wir haben noch nicht mal einen Fisch über 2 cm Größe GESEHEN, geschweige dass auch mal nur einer an der Angel gezupft hätte…

Der Abschied am Nachmittag viel uns wirklich schwer. Für die nächsten paar Tage splittet sich alles auf. Tjark musste in Ivalo bleiben in der Hoffnung, dass sein Russland-Visum noch kommt, 20140622_143306damit er den anderen nach Sankt Petersburg hinterherfahren kann, Team 116 und der Rest von Team 44 haben sie auch den Weg über die russische Grenze gemacht und wir sind dabei Finnland weiter zu erkunden. Zuvor hat Rob allerdings noch versucht unseren Tacho zu DSC_0207reparieren – leider erfolglos, da scheint was größeres kaputt zu sein. Aber dank Smartphone mit GPS und einer entsprechenden App gar kein Problem. Jetzt sehen wir sogar wie viele Kilometer wir an einem Tag zurücklegen und wie lange wir jeweils unterwegs sind – hätten wir das schon zum Anfang unserer Reise gehabt!

Die Fahrt an die finnische Ostseeküste war relativ unspektakulär. Finnland ist ganz schön, aber irgendwie langweilig. Wald, Wald, DSC_0177Wald, See, Feld, Wald ach ja und dann fährt man zur Abwechslung mal wieder durch einen Wald. Highlight war hier nur eine Strecke die wir gefahren sind um eine Autobahn zu vermeiden. In unserem großen ADAC-Atlas als gelb markiert (nach Autobahn und Schnellstraßen die größte Kategorie) stellte sie sich als unbefestigte Landstraße heraus auf der unser Porsche mal so richtig zeigen konnte, dass er ein waschechter Rallye-Wagen hat.

Auto wie Fahrer hatten sichtlich Spaß dabei mit leicht überhöhter Geschwindigkeit *räusper* durch den Wald über den Schotter zu fliegen. ;-)

Die tolle Kulisse haben wir dann gleich mal für ein Foto mit dem DSC_0187Warnwürfel auf dem Dach genutzt – und wurden von Zombie-Mücken gefressen. Wir haben sie Zombie-Mücken getauft, weil sie zum einen große, hässliche Monster sind, zum anderen sind sie einzeln für sich genommen dumm und langsam – aber die Masse macht dich fertig. Du steigst aus dem Auto und wirst sofort von einem regelrechten Knäuel Mücken angegriffen. Und zwar mit einer Aggressivität, die wir so noch gar nicht kannten!

DSC_0193Die mobile Netzabdeckung ist übrigens großartig, nach freiem W-Lan muss man aber suchen, da es unsere liebgewonnenen Coop-Supermärkte hier nicht zu geben scheint und es auch sonst wohl nicht üblich ist, dass Supermärkte diesen Service anbieten.

Abends hatte man dann den Plan, sich in Hailuoto eine Bleibe DSC_0215gemeinsam mit anderen Teams zu suchen. Bereits auf der kurzen Fährstrecke zwischen Oulo und Hailouto, welches eine typisch finnische (heißt: langweilige) etwa 10 qkm große Insel vor der Finnischen Küste ist, trafen wir auf mehrere Teams, darunter etwa die Chasing Elks oder Lucky 99. Nachdem wir alle übergesetzt hatten stießen wir zu einem Platz am Fuße einer Gras-Landebahn und direkt an einer kleinen Bucht DSC_0211gelegen, bei dem bereits weitere Teams wie Platz 4 oder der AJW-Hilfs-Rallye-Truck campten. Mittlerweile war es natürlich wieder Mitternacht geworden und Belinda war todmüde.

Rob hingegen setzte noch einen drauf: Direkt neben dem Nachtlager waren ein paar Ferienhäuser. In einem davon hatten sich ein paar finnische Studenten eingemietet – und betrieben fleißig saufend die am Ferienhaus angeschlossene Sauna. Rob griff sich also schnell seine zwei Rest-Bier und einen Lions-Vodka aus München DSC_0241 2und stapfte rüber, stieß mit den Finnen an, kam über Autos ins Gespräch und verschwand für die nächsten drei Stunden mit den Finnen und noch ein paar anderen Rallye-Teilnehmer(innnen), die es ihm nachmachten, in der Sauna. Sein persönliches Highlight war etwas, wozu er sonst noch nie im Stande gewesen war, da er so verfroren ist: Gemeinsam mit den anderen Saunagästen nahm man ein Bad in der eiskalten Ostsee!! Und siehe da: Es war gut. Wiederholung? Zweifelhaft. Aber immerhin ein echtes Erlebnis, bevor er sich gegen 3:00h wieder in seinen Schlafsack rollte…